Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Münster |
Kreis: | Warendorf |
Höhe: | 100 m ü. NHN |
Fläche: | 111,46 km2 |
Einwohner: | 36.560 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 328 Einwohner je km2 |
Postleitzahl: | 59269 |
Vorwahlen: | 02521, 02525 |
Kfz-Kennzeichen: | WAF, BE |
Gemeindeschlüssel: | 05 5 70 008 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Weststraße 46 59269 Beckum |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Karl-Uwe Strothmann(CDU) |
Lage der Stadt Beckum im Kreis Warendorf | |
Die Stadt Beckum (plattdeutsch Biäkem) ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen und hat ca. 37.000 Einwohner.
Beckum ist Namensgeber für einen kleinen Höhenzug im Münsterland, die Beckumer Berge.
Geografie
Ausdehnung des Stadtgebiets
Das Gebiet der Stadt Beckum besitzt eine Nord-Süd-Ausdehnung von 12,8 km und eine Ost-West-Ausdehnung von 12,3 km. Die Höhe ü. NN liegt im Bereich von 84,5 bis 164 m.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn im Norden beginnend grenzt Beckum an Ennigerloh, Oelde, Wadersloh, Lippetal und Ahlen. Die südliche Grenze des Stadtgebietes ist gleichzeitig auch die Grenze zum Kreis Soest und zum Regierungsbezirk Arnsberg.
Stadtgliederung
Beckum besteht aus den vier Stadtteilen (Stand 2010):
Mittelpunkt Westfalens
Je nach verwendeter Berechnungsgrundlage liegt der Mittelpunkt Westfalens südlich der Stadt Beckum in der Bauernschaft Unterberg an der Grenze zu Lippborg, Gemeinde Lippetal, oder bereits in Lippborg.[2]
Geschichte
Beckum wurde im Jahre 1134 erstmals urkundlich erwähnt (parrochia Bikeheim).[3]und im Jahr 1224 erstmals als Stadt bezeichnet.[4] Der Name leitet sich vom Namen Beckhem (Bachheim oder Heim an Bächen) ab, was auf den Zusammenfluss von drei Bächen im Stadtgebiet zurückzuführen ist. Die drei Bäche Kollenbach, Siechenbachund Lippbach, wiedergegeben im Wappen der Stadt, ergeben die Werse, die damit in Beckum ihren Ursprung hat. Die Stadt wurde zum Schutz gegen feindliche Truppen und Überfälle anderer Städte im Mittelalter mit einer Mauer umgeben. Auch die Feldmark, der landwirtschaftlich genutzte Bereich im Umfeld der Stadt, wurde von einer doppelten bis dreifachen Wallanlage geschützt. Ergänzt wurden die Befestigungsanlagen durch vier Stadttore und 22 Wachtürme, von denen ein Wehrturm der Stadtmauer und die so genannte Soestwarte erhalten geblieben ist. Letztere steht Besuchern heute als Aussichtsturm zur Verfügung und erlaubt durch seine Lage auf dem Höxberg einen weiten Blick ins Umland. In der Stadt gibt es auch einige Bunkeranlagen, die gelegentlich zur Besichtigung geöffnet sind.
Die frühesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung im Raum Beckum stammen aus der Jungsteinzeit. Es handelt sich dabei um ein Galeriegrab (Megalithgrab, volkstümlich Hünengrab), das in der Bauerschaft Dalmer südlich der Stadt erhalten geblieben ist. Im frühen Mittelalter war die Gegend um Beckum von Germanenstämmen besiedelt. Davon zeugen mehrere Grabfunde aus der Zeit von 600–800 n. Chr., sowie eine Wallanlage südlich von Beckum. 1959 wurde bei Bauarbeiten ein sächsisches Fürstengrab freigelegt. In ihm fand man reiche Grabbeilagen, wie Pferdeskelette und kostbare Waffen. Im späteren Mittelalter wurde Beckum Mitglied der Hanse. Die erste Erwähnung dieser Handelsbeziehungen stammt aus dem Jahr 1433.
Der Legende nach soll Beckum identisch mit der Stadt Schilda sein, der Heimat der Schildbürger (Beckumer Anschläge).
Durch eine strategisch günstige Lage an der Kreuzung zweier Handelswege kam Beckum bereits im Mittelalter zu einigem Reichtum. Zahlreiche Kaufleute und Handwerker ließen sich in der durch eine Mauer befestigten Stadt nieder. Ab dem 17. Jahrhundert bis ins Jahr 1942 ist auch eine dauerhafte jüdische Gemeinde in Beckum nachweisbar.
In den folgenden Jahrhunderten verarmte die Stadt aufgrund von Kriegen, Seuchen und verheerenden Bränden (1655, 1657 und 1734), bei denen ein großer Teil der Stadt zerstört wurde. Erst ab dem 19. Jahrhundert erholt sich die Wirtschaft allmählich. Im Jahr 1872 wurde in Beckum ein erstes Zementwerkerbaut, worauf noch zahlreiche weitere folgten. Die günstigen Rohstoffvorkommen (Mergel), die Nähe zum Ruhrgebiet und der Anschluss an die neue Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im Jahr 1847 ließen Beckum zu einem der bedeutendsten Zementreviere der Welt werden. Heute gibt es noch zwei große Zementwerke in Beckum: (CemexWestZement GmbH und Phoenix Zementwerke Krogbeumker GmbH & Co. KG).
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts kam außerdem noch der Abbau von Strontianit als Wirtschaftszweig hinzu. Zu dieser Zeit galt das Münsterland als einzige Lagerstätte für Strontianit weltweit. Das Mineral wurde in der Zuckerindustrie als Katalysator zur Melasse-Entzuckerung benötigt. Allerdings hielt die Nachfrage nach Strontianit nur ein paar Jahre an. Nachdem der billigere Coelestin als Ersatzstoff zum Einsatz kam, stellten die meist kleinen Gruben ihren Betrieb ein.
Die Stadt Beckum blieb im 2. Weltkriegweitestgehen vor der Zerstörung durch Bombenangriffe verschont. Am 1. April 1945 wurde die Stadt durch den Kommandanten Rudolf Dunker kampflos an die vorrückenden amerikanischen Streitkräfte übergeben.
In der Zeit von 1816 bis 1974 war Beckum Kreisstadt (siehe Kreis Beckum); es verlor diesen Status jedoch im Zuge der kommunalen Neuordnung an Warendorf.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurden die Gemeinden Kirchspiel Beckum und Vellern eingemeindet.[5] Am 1. Januar 1975 kam Neubeckum hinzu.[6]
Einwohnerentwicklung
¹ Quelle: Regionaldatenbank Deutschland
² Quelle: IT.NRW
² Quelle: IT.NRW
Bevölkerungsprognosen
Für den Bevölkerungsrückgang sind hauptsächlich der Geburtenrückgang und die Wanderungsverluste verantwortlich. Das Durchschnittsalter soll bis 2025 um weitere 4,3 Jahre auf 46,6 Jahre steigen. Das würde bedeuten, dass mehr als 35 % der Bevölkerung über 60 Jahre alt sind.
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